Dieter Peppler ist mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Linden ausgezeichnet worden. Seit 45 Jahren ist er Platzwart beim TSV Großen-Linden und 22 Jahre als Platzwart der TSG 1893 Leihgestern tätig.

Er kennt jede Grasnarbe auf dem Heide-Sportplatz in Großen-Linden, wie auch auf dem Sportplatz an der Rindsmühle in Leihgestern. Beide Plätze sind so etwas wie die »zweite Heimat« von Dieter Peppler aus Großen-Linden. Diesem wurde in der jüngsten Stadtverordnetensitzung der Ehrenamtspreis der Stadt Linden 2023 für sein nunmehr 45-jähriges Wirken als Platzwart beim TSV Großen-Linden und seine 22-jährige Tätigkeit als Platzwart der TSG 1893 Leihgestern verliehen.

Stadtverordnetenvorsteher Axel P. Globuschütz (Grüne) führte bei der Verleihung aus, was die ausnahmslos aus Politikern aus Stadtparlament und Magistrat bestehende Jury dazu bewogen hat, Peppler mit dem Ehrenamtspreis auszuzeichnen. Allerdings muss sich dieser das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro mit dem Ehrenamtsteam der Evangelischen Christusgemeinde Linden teilen, das für seine Jugendarbeit ebenfalls in der Stadtverordnetensitzung ausgezeichnet wurde.

Dieter Peppler gehört dem TSV Großen-Linden seit 65 Jahren an, war von der Jugend bis hin zu den Aktiven und Alten Herren bis 1987 aktiv. »Sein« TSV hat ihn 2021 zum Ehrenmitglied berufen und damit wohl nicht nur den dienstältesten Platzwart im Fußballkreis Gießen, sondern einen der ältesten im Hessischen Fußball-Verband (HFV) in seinen Reihen. Es ist dies in viereinhalb Jahrzehnten erst die zweite Ehrung, die Peppler für sein ehrenamtliches Engagement zuteil wurde. Erstmals wurde er 2017 durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

Zum »Heide«-Sportplatz in Großen-Linden kam dann zu Beginn des Jahrtausends noch der Sportplatz an der Rindsmühle der TSG 1893 Leihgestern hinzu. Als Platzwart ist Peppler nicht nur für das Mähen der Anlage, sondern auch für das Abstreuen, sprich das Markieren der Linien sowie über viele Jahre hinweg auch für das Aufhängen der Tornetze verantwortlich. Und hier sind es 300 Netzhaken, die richtig eingefädelt werden müssen.

Anlässlich seines 75. Geburtstags im vergangenen Jahr hatte der TSV bei seiner Gratulation angemerkt, dass »einmal den Fußballplatz abstreuen heißt etwa 620 Meter Linien ziehen und dabei kommt Dieter Peppler auf fast 2000 Schritte«.

Auf beiden Plätzen bedeutet dies jährlich 68 000 Schritte und zusammengefasst hat er, wenn man »nur« die Pflichtspiele einer Saison mit 17 Heimspielen zugrunde legt, 2,244 Millionen Schritte in diesen 45 Jahren auf den beiden Sportplätzen zurückgelegt. Wohlgemerkt, nur für das »Linienziehen« bei den Pflichtspielen.

Unberücksichtigt ist hierbei das Mähen, welches sich in fast einem Jahrhundert natürlich auch verändert hat. Die ersten Jahre war hier Muskelkraft bei einem Drückmäher gefragt, dann wurde ein Benzin-Rasenmäher angeschafft und seit drei Jahren dreht Peppler auf einem Aufsitzmäher seine Runden auf dem Sportplatz. Hinzugekommen sind auch Rasensprenger, welche es in seinen Anfangsjahren noch nicht gab und auch diese müssen - gerade in Hitzezeiten - richtig eingesetzt werden, damit der Rasen nicht nur grün, sondern auch bespielbar bleibt.

Doch mittlerweile muss auch der leidenschaftliche Rollerfahrer, der allein in den vergangenen 15 Jahren für seine Sportplatztätigkeit 60 000 Kilometer zurücklegte, seinem Alter Tribut zollen, fällt doch trotz technischer Erleichterung die Tätigkeit schwer, die ihm so viel Freude bereitete.

»Ich bin an der frischen Luft und habe meine Freude daran, was gibt es Schöneres«, verriet Peppler im Gespräch mit dieser Zeitung seine Intention über einen solch langen Zeitraum.

Ach ja, und einen Lieblingsverein hat Dieter Peppler, neben »seinem« TSV Großen-Linden auch noch mit Eintracht Frankfurt. Da waren die beiden Gastspiele des Bundesligisten auf dem »Heide-Sportplatz« auch die großen Festtage für einen Platzwart, der sich noch gut an das Auftreten der Adlerträger in den 90er-Jahren erinnert.

 

Quelle: https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/linden-ort1521672/sportplaetze-sind-sein-zweites-zuhause-92400404.html